Aktion Familienbaum wird fortgesetzt
Neues Konzept für die Kooperation mit Nabu im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss beschlossen
Gelber Münsterländer Borsdorfer, Martinsbirne oder Sanctus Hubertus – diese alten Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäume könnten beispielsweise schon bald auf der neu geschaffenen Streuobstwiese der Familienbäume am Berkelsee gepflanzt werden. Der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss hat dem neuen Konzept zur Aktion Familienbaum vom Naturschutzbund (Nabu) und der Stadtverwaltung zugestimmt.
Die vorgeschlagene Fläche am Berkelsee soll mit heimischen, alten Obstbäumen bepflanzt werden. Circa 100 Bäume finden auf der circa 1,3 Hektar großen Fläche Platz. Bei der Auswahl wird auf standortgerechte alte Obstsorten geachtet.
„Die Herausforderung bestand vor allem darin, passende Standorte für sogenannte Straßenbäume zu finden, die bestimmte Anforderungen hinsichtlich Durchmesser und Höhe erfüllen müssen“, so Fachbereichsleiter Stadtentwicklung Dipl.-Geograph Joachim Hartmann. Dies führte dazu, dass die gespendeten Bäume nicht immer die erforderlichen Kriterien erfüllten und die Standorte im Außenbereich für die spendenden Familien wenig attraktiv waren.
In Zusammenarbeit mit den Vertretern des Nabu hat die Verwaltung nun ein innovatives Konzept entwickelt, das die Aktion "Familienbaum" auf eine neue Ebene hebt. Es trägt nicht nur zur Förderung des Umweltschutzes bei und setzt ein Zeichen zur nachhaltigen Stadtentwicklung.
Was sind Streuobstwiesen?
Streuobstwiesen sind Grünlandflächen, auf denen zumeist "verstreut" platzierte, hochstämmige Obstbäume wachsen. Diese charakteristische Anordnung schafft einen lebendigen, naturnahen Lebensraum.
Welchen ökologischen Nutzen haben Streuobstwiesen?
Streuobstwiesen gehören mit über 5.000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas. Sie bieten zahlreichen Tieren, darunter Vögeln wie Spechten, Baumläufern, Meisen und Steinkäuzen, aber auch Fledermäusen, Schmetterlingen und seltenen Pflanzen- und Insektenarten, einen einzigartigen Lebensraum. Wertvolle ökologische Wechselbeziehungen zwischen Obst- und Grünlandbestand sind dabei häufig anzutreffen. Streuobstwiesen prägen und bereichern das Landschaftsbild, besonders während der Baumblüte im Frühjahr, und dienen zudem dem Wind- und Erosionsschutz.
Als belebende und gliedernde Landschaftselemente eignen sich Streuobstwiesen auch zur Vernetzung von Biotopen. Sie sind nicht nur traditionsreiches Kulturgut, sondern liefern auch oft seltene, an regionale Klima- und Standortverhältnisse angepasste Obstsorten. Pflegemaßnahmen sind dabei unabdingbar für die Entwicklung und den dauerhaften Erhalt der Bestände.
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