"Felix-Sümmermann-Preis" für Familie Levers
Zwei 1. Preisträger: Michael Wolfering für Pflege des Baudenkmals „Haus Horst“ in Heek-Ahle / Eheleute Marco und Corinna Levers gewinnen mit Restaurierung des Baudenkmals „Bauernhaus Levers Vikarie Marienbrunn“ in Vreden
Der Kreis Borken teilt mit:
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges sorgte der damalige Landrat des Kreises Ahaus, Felix Sümmermann, für den Wiederaufbau des zerbombten Ahauser Schlosses. Auch generell setzte er sich für die Denkmalpflege ein. Zur Erinnerung an dieses besondere Engagement trägt der alle drei Jahre ausgelobte Preis für Verdienste um die Denkmalpflege im Kreis Borken den Namen von Felix Sümmermann. Mit dieser Auszeichnung wird das Wirken der Bürgerinnen und Bürger gewürdigt, die sich für Erhalt, Erforschung und Pflege der Denkmäler einsetzen. Am Dienstag, 26. November 2024, war es im kult Westmünsterland in Vreden nun wieder so weit: Landrat Dr. Kai Zwicker hieß die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Wettbewerbs zur diesjährigen Preisverleihung willkommen.
Eine fachkundige Jury hatte unter den eingegangenen Bewerbungen und Vorschlägen von Privatpersonen über Vereine bis hin zu Städten die Qual der Wahl. Dabei betonte Landrat Zwicker, der ebenfalls zur Jury gehörte: „Die Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen. Eigentlich ist jeder Beitrag preiswürdig, weil sie alle sich intensiv mit dem Denkmalschutz beschäftigten.“ Die Sparkasse Westmünsterland, an dem Abend vertreten durch Vorstandsmitglied Jürgen Büngeler, unterstützte die Verleihung großzügig und stellte Preisgelder sowie jeweils 100 Euro als Anerkennung des Engagements für alle Bewerberinnen und Bewerbern zur Verfügung. Zudem erhielten die Preisträger eine vom Vredener Künstler Walter Wittek gestaltete Ehrengabe. Das Ergebnis verkündete der Landrat gemeinsam mit Elisabeth Büning, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Schule, Kultur und Sport des Kreises Borken. Dr. Simone Meyder, Referatsleiterin Praktische Denkmalpflege bei der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, hielt daraufhin die Laudatio auf die Preisträgerinnen und Preisträger.
Den ersten Preis, dotiert auf jeweils 1.500 Euro, erhielten die Familie Michael Wolfering aus Heek für die vorbildliche Erhaltung, Pflege und Restaurierung des Baudenkmals „Haus Horst“ in Heek-Ahle und die Eheleute Marco und Corinna Levers aus Vreden für ihr außerordentliches Engagement zur Erhaltung und Restaurierung des Baudenkmals „Bauernhaus Levers Vikarie Marienbrunn“ in Vreden. Die Familie Tangerding aus Rhede-Vardingholt bekam den zweiten Preis (Preisgeld: 1.000 Euro) für ihren generationsüberschreitenden Einsatz zur Erhaltung, Restaurierung und Nutzung der Baudenkmale „Wohnhaus und ehemalige Brennerei“ in Rhede-Vardingholt. Jeweils auf dem dritten Platz (Preisgeld: 500 Euro) landeten Prof. Dr. Bernhard Eylert aus Ahaus für die Erhaltung und umfangreiche Restaurierung des Baudenkmals „Villa Haus Kunst“ in Ahaus sowie Dr. Bernd Gronemeier aus Gronau für die Erhaltung und umfangreiche Restaurierung des Baudenkmals „Stadtvilla“ in Gronau.
Der „Sonderpreis des Landrates“ (dotiert mit 300 Euro) ging zum einen an den Stadtlohner Heimatverein e.V. für die Entwicklung eines Faltblatts, in dem die Denkmäler der Stadt Stadtlohn in einer Übersicht vorgestellt werden. Zum anderen erhielt Josef Weilinghoff aus Heek den Sonderpreis für die mit sehr hohem Aufwand und Engagement durchgeführte Instandsetzung der Gebäude der ehemaligen Seidenweberei ‚Schniewind‘ in Heek.
Eine „Anerkennung des Landrates“ erhielten zudem
Sebastian Balster aus Rhede für sein langjähriges Engagement zur Erhaltung und Restaurierung der denkmalgeschützten Drogerie Schüling-Balster, Markt 2, in Rhede.
die DSD Gut Ross GbR aus Reken für den Kauf des Objektes „Gut Ross“ auf der Heidenerstraße in Velen sowie die Restaurierung und Sanierung der historischen Bausubstanz.
Verena Dietrich aus Gronau für das Engagement in der Denkmalpflege mit Blick auf das von ihr eigens erworbene Objekt in der Ostbogenstraße sowie für den Erhalt der sogenannten Morgensternsiedlung.
Gudrun Emmerich und Klara Könning aus Borken für die Erforschung von sogenannten „Lost Places“ der Stadt Borken und seiner Ortsteile und deren Präsentationen in Publikationen.
Anna Lena Haget aus Ahaus für die Forschung und Publikation zum jüdischen Friedhof in Ahaus-Ottenstein.
der Heimatverein Werth 1968 e.V. für die Instandhaltung und Nutzung des Heimathauses Werth, insbesondere als Treffpunkt.
die Stadt Rhede für ihren Einsatz für das Wegekreuz von 1808. Es wurde vom Büngerner Weg zum Alten Friedhof transloziert.
der Förderverein Waldkapelle e.V. Reken für die Pflege und Instandhaltung der Rekener Waldkapelle und deren Umfeld durch den Förderverein seit etwa 25 Jahren.
Landrat Zwicker zeigte sich sehr erfreut über die gute Resonanz auf die inzwischen neunte Ausschreibung des Preises und betonte, dass auch in Zukunft das Bewahren des kulturellen Erbes ein wichtiges Anliegen im Kreis Borken bleibe.
Zum Hintergrund:
Der Namensgeber des alle drei Jahre ausgelobten Preises, Felix Sümmermann (1889-1970), stand von 1920 an für fast 35 Jahre an der Spitze des damaligen Kreises Ahaus. Als ihn die britische Militärverwaltung nach dem Krieg wieder in seine alte Position berief, setzte er sich unter anderem für den Wiederaufbau des Ahauser Schlosses ein. Auch seine vielfältigen Bemühungen um die Erhaltung der noch unzerstörten historischen Ortskerne wie einzelner Denkmäler wirken bis heute fort. Mit der Benennung des Denkmalpflegepreises nach Felix Sümmermann werden seine großen Leistungen um die Denkmalpflege im Westmünsterland gewürdigt.